Sonntag, 23. Dezember 2012

Samstag, 1. Dezember 2012

Deutsch- Blog Schulwoche 19-24.11.12


Zum Thema Exil/Migrationsliteratur in Deutschland, betrachteten wir uns werke von nach Deutschland immigrierten Menschen um 1983 bis 1993.

Wir analysierten z.B. das Gedicht „Deutsche Sprache“(1989 von Yüksel Pzarkaya) in dem der Autor in 4 Strophen, von Strophe 1 bis 4: 6,7,5,5 Verse,  über die eigene Bedeutung seiner Muttersprache Türkisch und der Deutschen als Migrations- Sprache schreibt.

Yüksel Pzarkaya personifiziert und objektiviert beide Sprachen, verleiht ihnen metaphorische Eigenschaften wie z.B. in Strophe 4, Zeile 1 „meine Behausung in der Fremde“, Strophe 1 Vers 4 „die mir mehr Geborgenheit“.

Er beschreibt ebenfalls was die Sprachen seiner Einsicht nach nicht sein können. Hierbei bezieht der Autor sich möglicherweise auch auf die mit der Sprache lebende Gesellschaft. Zeile 3 Vers 3-5 „die in ihr ein Werkzeug der Erniedrigung     die in ihr ein Werkzeug der Ausbeutung sehen    sie sind nicht in ihr sie nicht“    

Yüksel Pzarkaya vermittelt ein sehr positives Bild der Sprachen, ebenso der Deutschen wie der Muttersprache. Die Möglichkeit zwei Sprachen zu sprechen ist für ihn auch die Möglichkeit vor dem „Missbrauch“ der einen Sprache (durch deren, die Sprache sprechende, Gesellschaft)  in die andere zu fliehen.  Strophe 4 Vers 1-5 „meine Behausung in der Kälte der Fremde   meine Behausung in der Hitze des Hasses   meine Behausung wenn mich verbiegt die Bitterkeit   in ihr genoss ich die Hoffnung   wie in meinem Türkisch“ Hier erkennt man den Wechsel der Sprachen anhand  des Abschnittes „meine Behausung in der Kälte der Fremde“, der sich vermutlich auf die Türkische Muttersprache bezieht und dem Abschnitt „wie mein Türkisch“ der dich wieder auf die deutsche Sprache bezieht.

Insgesamt gibt es Verschiedene Erfahrungen und Gefühle von Menschen in Migration sowie im Exil.
Für die Einen eine Bereicherung oder Alternative, für andere eine Überganssituation, ein Land der Verbannung oder ein Ort der teils auch menschenunwürdigen Armut. Der folgende Link auf einen WDR-Bericht über die Asylsituationen in Italien und Deutschland berichtet über letzteres.

Jonas

Montag, 22. Oktober 2012

Zusammenfassung vom der Woche des 15.10.12 bis 19.10.12

Dienstag, 16.10.12

Am Anfang der Stunde haben wir beschrieben,
was auf einer Karte des OH-Projektors zu erkennen war.
Dabei handelte es sich um die Flucht der Exilanten ins europäische Ausland zwischen 1933-1938,
Sie flohen besonders nach Grobritanien, in Spanien waren sie eher die Minderheit nicht zuletzt, da dort der Bürgerkrieg tobte und die Faschisten dabei waren zu gewinnen.

Um ins Ausland zu gelangen gingen sie oftmals zu Fuß, fuhren mit Schiffen, wurden von LKW's mitgenommen oder durch Fahrten mit Zügen. Sie mussten darauf achten, dass sie die Verkehrsmittel wechseln um keinen Helfer zu gefährden. Eine weitere Schwierigkeit auf der schon gefährlichen Reise waren die Papiere, welche sie brauchten um ins Ausland zu gelangen (Legalisierung der Flucht).

Nach diesem Einstieg wurde stichpunktartig angesagt, was wichtig für die Referate unserer,
und zugeteilten, Autoren ist :
  • welche Fluchtwege wurden zurückgelegt
  • welche Begegnungen
  • Perspektive (wie fühlt man sich als Exilant)
  • hohe Gesprächsform
  • bildlich gestalten
  • in die Person hineinversetzen

Anschließend beschäftigten wir uns mit einigen Inhalten
aus dem Leben von Bertold Brecht:
  • in Augsburg geboren / in protestantischer Bewegung aufgewachsen
  • flüchtete in den Norden (Dänemark) , fühlte sich dort warscheinlich am dichtesten verbunden
  • war ein Frauenheld 
  • begegnete 1915 seiner ersten großen Liebe
  • war nicht stetig (hatte schnell zwei Frauen)
  • hat 1918 bei der November Revolution "mitgemischt", führte zu Kontakt mit Kommunisten
  • 2.Standbein: das Theater arbeitete dabei mit erfolgreichen Regisseuren
  • Theater: abstrakt und schwer verständlich, wichtigste Stücke: Baal, Trommel in der Nacht
 Vom Klettern in Bäumen   (1913-1926)

Wenn ihr aus eurem Wasser steigt am Abend -
Denn ihr müßt nackt sein und die Haut muß weich sein -
Dann steigt auch noch auf eure großen Bäume
Bei leichtem Wind.
Auch soll der Himmel bleich seit.
Sucht große Bäume, die am Abend schwarz
Und langsam ihre Wipfel wiegen, aus!
Und wartet auf die Nacht in ihrem Laub
Und um die Stirne Mahr und Fledermaus!
Die kleinen harten Blätter im Gesträuche
Zerkerben euch den Rücken, den ihr fest
Durchs Astwerk stemmen müßt; so klettert ihr
Ein wenig ächzend höher ins Geäst.
Es ist ganz schön, sich wiegen auf dem Baum!
Doch sollt ihr euch nicht wiegen mit den Knien!
Ihr sollt dem Baum so wie sein Wipfel sein:
Seit hundert Jahren abends: Er wiegt ihn.

Zuletzt standen uns vier Gedichte von Bertold Brecht zur Auswahl (Als ich ins Exil gejagt wurde,
das Lied vom Sa-Mann, Das Lied vom Anstreicher Hitler, die Auswanderung der Dichter)
welche wir zunächst in Gruppen wie folgt bearbeiteten:
  • worum geht es in dem Gedicht
  • was schließen wir daraus (auf Brecht bezogen)
  • gibt es schon Anhaltspunkte für Abgang ins Exil


Ein Beispiel Gedicht meiner Gruppe (Kevin,Cassandra,Saskia)

 Das Lied vom Anstreicher Hitler
1
Der Anstreicher Hitler
Sagte: Liebe Leute, lasst mich ran!
Und er nahm einen Kübel frische Tünche
Und strich das deutsche Haus neu an.
Das ganze deutsche Haus neu an.

2
Der Anstreicher Hitler
Sagte.Diesen Neubau hat's im Nu!
Und die Löcher und die Risse und die Sprünge
Das strich er alles einfach zu.
Die ganze Scheiße strich er zu.

3
O Anstreicher Hitler
Warum warst du kein Maurer? Dein Haus
Wenn die Tünche in den Regen kommt
Kommt der Dreck drunter wieder raus.
Kommt das ganze Scheißhaus wieder raus.

4
Der Anstreicher Hitler
Hatte bis auf Farbe nichts studiert
Und als man ihn nun eben ranließ
Da hat er alles angeschmiert.
Ganz Deutschland hat er angeschmiert.


Mittwoch, 17.10.12

Am Mittwoch haben wir uns wieder mit unseren Autoren befasst.
Zuerst stellte jeder Schüler seinen Autor kurz in der Klasse vor, damit man einen kleinen Einblick
von allen gewinnt. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt, welche sich auf die Autoren im jeweiligen
Ausland bezogen.

USA: Ernst Block, Franz Werfel, Rose Ausländer, Lion Feuchtwanger
Frankreich: Heinrich Mann, Joseph Roth
Skandinavien: Kurt Tucholsky
Südamerika: Carl Zuckmeyer, Stefan Zweig, Anna Seghers

In den Gruppen führten wir ein kleines Rollenspiel durch,
Wir (die Exilanten) trafen uns in einem Cafe und unterhielten uns über unser Leben,
insbesondere über die Erlebnisse und das Leben im Exil.
 

Freitag, 19.10.12

Das Ziel, worauf wir seit Freitag hinarbeiten ist ein kommentierter Lebenslauf von Bertolf Brecht,
dieses ist in folgende Punkte gegliedert:
  • wie hat sich Brechts Haltung im Laufe des Exils verändert ?
  •  hat er versucht etwas zu bewirken, wenn ja, was ?



Um diesem Ziel näher zu kommen
haben wir angefangen unsere Gedichte in der Klasse auszuwerten,
wir haben mit dem Gedicht "Als ich ins Exil gejagt wurde" begonnen.


Folgendes haben wir heraus gefunden:

Auffallend sind hier die Enjambements wie in Zeile 17 und 18,
"Als Verräter
Ihrer Anschläge" ,
auf dieses Ende mündet das gesamte Gedicht.
Es ist eine Hypotaxe in Zeile 5 zu erkennen, dabei setzt der Verstand aus, Bertold Brecht trifft durch diesen verschlüsselten, langen Satz die Aussage, dass es keine Anzahl von Worten gäbe,
welche ausreichen würde um das, was passiert ist zu beschreiben.
Zusätzlich verdeutlicht er damit die Anstrengung dieser Zeit,
denn der Leser hat keine Zeit sich auszuruhen.
Brecht schildert mit diesem Gedicht Gründe und Kritik am Millitarismus,
zusätzlich warnt er vor einem neuen Krieg.

Bewertung: 
Brecht durchschaut deutlich die Absichten der nationalistischen Regierung,
nämlich die Kriegsvorbereitung trotz aller Friedensbekenntnisse.

Am Ende der Stunde haben wir noch einen doppelseitigen
Lebenslauf des Bertolt Brechts bekommen.



Das war meine Wochenzusammenfassung vom 15.10.12-19.10.12,
falls ihr etwas zu ergänzen habt sagt mir bescheid oder kommentiert meinen Beitrag.
Liebe Grüße,
Saskia



Freitag, 28. September 2012

Ich werde jetzt in meinem Blogeintrag den Inhalt unseren Unterrichts in der Woche vom 24.09.12 - 28.09.12 wiederspiegeln. 

  Am Dienstag, den 25.09.12 
 haben wir unser neues Thema weitergeführt: Exil und Heimat. 
Unsere erste Aufgabe lautete: Wie präsentiert Bertolt Brecht Exilerfahrungen? 
Das sollten wir anhand seines Gedichtes “Gedanken über die Dauer des Exils” analysieren, zu finden auf der Seite 377 in unserem Buch:  

Schlage keinen Nagel an die Wand
 Wirf den Rock auf den Stuhl. 
Warum versorgen für vier Tage? 
Du kehrst morgen zurück. 

Laß den kleinen Baum ohne Wasser.
 Wozu noch einen Baum pflanzen? 
Bevor er so hoch wie eine Stufe ist
 Gehst du froh weg von hier.

 Zieh die Mütze ins Gesicht, wenn Leute vorbeigehn! 
Wozu in einer fremden Grammatik blättern? 
Die Nachricht, die dich heimruft
 Ist in bekannter Sprache geschrieben.

 So wie der Kalk vom Gebälk blättert
 (Tue nichts dagegen!) 
Wird der Zaun der Gewalt zermorschen
 Der an der Grenze aufgerichtet ist
 Gegen die Gerechtigkeit.


 Sieh den Nagel in der Wand, den du eingeschlagen hast:
 Wann, glaubst du, wirst du zurückkehren?
 Willst du wissen, was du im Innersten glaubst?

 Tag um Tag Arbeitest du an der Befreiung 
Sitzend in der Kammer schreibst du.
 Willst du wissen, was du von deiner Arbeit hälst? 
Sieh den kleinen Kastanienbaum im Eck des Hofes 
Zu dem du die Kanne voll Wasser schlepptest! (um 1937) 

 Unsere Ergebnisse waren die Folgenden:  
Im ersten Teil herrscht eine Gefühlsform und Aufforderungen unterstrichen durch Metapher und rhetorische Fragen.

 Im zweiten Teil herrscht der Zweifel an Befreiung und Befehlsformen.

 Insgesamt ist Brechts Gedicht von Befehlsformen und rhetorischen Fragen dominiert, es liegt ein Aufforderungscharakter an Mitexilanten vor. 

Der Inhalt der Aufforderung, ist: das Kämpfen für Freiheit, der Wille nicht aufzugeben, das Ziel der Befreiung vom nationalsozialistischen Geist und Vorurteilen und der Ballast der Wertschätzung des eigenen Werkes. 

Folgende Mittel verwendete Brecht:
 - direkte Anrede: Du
 - Gedicht in zwei Teile teilbar
 - Strophen- und Zeilengestaltung: Enjambement (zentrales Mittel), ist ein Verssprung- oder Zeilensprung, Phänomen der Syntax -> zum Beispiel in Vers 7+8, 16+ 17, 20+21.

 Die Wirkung ist ein gehetztes, gedrängtes und größeres Gewicht. Außerdem wird Unerträgliches viel deutlicher.

  -> Frau Conradt hat uns dazu noch ein Werk (Pappe) als Beispiel für Enjambements gezeigt. 

Weitere Mittel:
 - Alliterationen (Gesicht, Grammatik, Gebälk + Gegen die Gerechtigkeit) 
- Anapher Als Gleichklang von Fragen - Metapher -> Vers 1, 5, 10, 13, 15 


-> Als Zusatz haben wir von Frau Conradt erfahren, dass Exilautoren vor der Schwierigkeit und der Frage standen, ob es überhaupt noch genug Leser für die Bücher gibt. 

Darüber hinaus hat uns Frau Conradt den Unterrichtsablauf auf einer Folie präsentiert: 
1. Heimat und Exil
 2. Emigration - Exil 
3. Fluchtwege, Fluchterfahrungen 
4. Lebens- und Arbeitsbedingungen von Schriftstellern im Exil 
5. Brecht als Exilschriftsteller
 6. Rückkehr 

Darauf folgte unser Einstieg in die Problematik der Exilerfahrungen..  

Was ist Exil? Emigration? 
 Exil ist als unfreiwillig und Emigration als freiwillig zu verstehen. Es bedeutet, die Heimat zu verlassen (im Exil, zwangsmäßig). Emigrar = Auswanderer.


 Des Weiteren behandelten wir ein zweites Gedicht von Brecht: 
“Über die Bezeichnung Emigranten“(1937) ( haben wir alle als Arbeitsblatt erhalten). 
In diesem vier Themenkreise (Abschnitte) zu erkennen sind:
 1. Das unfreiwillige Auswandern; Brecht als Teil der Wir-Gruppe; Status: kein Wille für neues Heim, Angst 2. Warten auf Rückkehr: Partizip-Präsens, Gegenwart 
3. Absurd, Schreie aus der Heimat zu hören; Mitfühlen; “ Gerüchte von Untaten” -> Beschreibung Wahrhaftigkeit, Entwürdigkeit 
4. Letzte Hoffnung; Deutsche müssen sich schämen: die besten Denker rauszuschmeißen; Zukunftsblick; Drohung gegen deutsche Regierung; kämpfen; Versprechen: Wir werden zurück kommen 

Wirkung: Mitexilanten vielleicht ermutigt; Andere Länder werden aufmerksam auf das Leid in Deutschland Hauptmittel: Enjambements


 Mittwoch, den 26.09.12:  
Wir sollten als Hausaufgabe den Auszug des Lebensberichts von Klaus Mann in unserem Buch auf der Seite 378 lesen. 

Auswertung: 
- Furcht thematisiert 
 - Angst von Institutionen im Ausland ( Reisebüro, Konsulate, Botschaften à aber nur in Hauptstädten) 
- Bild der deutschen Straße als Alptraum
 - Beschwerden über fehlende Sicherheit, Beobachtung Entfremdung zur Heimat (grausam, hässlich) , Verlust von Heimat 
- Sorgen um Geld und Passprobleme weniger schlimm, schlimmer der Heimatsverlust

 -> Überleitung zu Anna Seghers, 
die eine berühmte Autorin aus dem Mainzer Raum ist, Halbjüdin, eine der ersten aus dem Exil.
 Sie hatte Kontakt zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und ist schließlich über Frankreich nach Mexiko ausgewandert. 
Sie verarbeitet viele Geschichten,die sie auf ihrer Flucht gehört hat. 

 Unsere Aufgabe war es, den Auszug von ihrem geschriebenen “Transit” zu lesen.

 Den letzten Abschnitt sind wir gemeinsam durchgegangen: 
- männlicher Protagonist 
- aus Lager entflohen 
- hat die Aufträge, Dinge nach Südfrankreich zu bringen
 - Hintergrund: ohne Visumspapiere, aber fremder Persönlichkeit 

Folgende Erfahrungen übermittelt: 
- allgemeiner Fluchtzustand 
- verschiedene Feindbilder reduziert auf den Zufall 

Zustände
- große Ruhe 
- Änderung des Verhalten der Menschen
 - Wildheit, Verwilderung der Menschen (Flüchtlinge als wilde Hunde)
 - Menschen durchbrechen Sitten 
- Verrat durch ihr Land  

Last but Not least, heute, am Freitag, den 28.09.12, 
hat in der ersten Stunde die Rückgabe unserer ersten Klausur im ersten Semester stattgefunden. 

Notenspiegel:   Punkte 9 8 7 6 5 4
                                   2 1 3 2 1 3

Durchschnitt: 6,3


 Als Hausaufgabe über die Ferien haben alle einen/eine Exilautoren/Exilautorin zugeteilt bekommen, mit der/dem wir uns beschäftigen sollen. Der endgültige Vortrag soll bis zwei Wochen nach den Ferien fertig sein. 

Am Ende der Stunde war die Auswertung eigener Leseerfahrungen beim Lesen von “Transit” von Anna Seghers.

 Das wärs erstmal für meinen Teil, ich wünsche euch Allen schöne Ferien! Kommentiert bitte meinen Eintrag und ergänzt, falls ihr noch etwas findet, was mir entfallen ist. 

Bis dann, Cassandra :)

Montag, 24. September 2012

Deutsch-Blog vom 18.-21.9.


Zusammenfassung der Woche vom 18.September – 21.September:

Lieber Deutschkurs,
dieses mal werde ich die Woche vom 18.09. - 21.09. zusammenfassen. Ich hoffe ich vergesse nichts, falls ich etwas auslasse, bitte ich euch einfach etwas zu ergänzen.

Dienstag, 18.September 2012:

Wir haben unsere erste Leistungskurs-Deutsch-Klausur in diesem Semester geschrieben. Das Thema war eine Analyse einer politischen Rede aus dem Nationalsozialismus (einer Hitler-Rede).

Mittwoch, 19.September 2012:

Am Mittwoch haben wir uns zuerst über den zurzeit herrschenden Präsidentschaftswahlkampf in den USA unterhalten. Anlass war ein heimlich gedrehtes Video, in dem Romney sich abfällig über die Wähler äußert, die für seinen Rivalen, Obama, abstimmen. Er betitelt außerdem Menschen, die soziale Hilfe benötigen als „Sozialschmarotzer“.

Außerdem haben wir eine Rede von Joachim Gauck (vom 26.08.2012) gelesen und besprochen.
Der Bundespräsident hielt diese Rede bei der Gedenkfeier „Lichtenhagen bewegt sich“, anlässlich des 20. Jahrestages der fremdenfeindlichen Ausschreitungen.

Donnerstag, 20.September 2012:

An diesem Tag haben wir die Reden von J. Gauck ausgewertet und noch weiter besprochen.
Zuerst stellten wir uns die Frage, ob dies eine Rede zum Zweck von Propaganda sein, oder eine Rede zum Zweck der Aufklärung.
Um diese Frage zu beantworten, suchten wir zunächst die verwendeten Stilmittel und die Gründe für die Mittel.
Uns sind besonders die Rhetorischen Fragen und die Aufzählungen aufgefallen:
  • Rhetorische Fragen: Beispiel: S.1: „Wie konnte es soweit kommen, dass die Gejagten zusätzlich noch gedemütigt wurden durch Tausende Hände, die der Hetzjagd applaudierten und eine Pogromstimmung erzeugen?“
    dienen als Hinterfragung
  • Aufzählungen: Beispiel: S.3: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieser wertvollste Satz unseres Grundgesetzes bindet die Garantie der Menschenwürde an keine Bedingung, an keine Herkunft, keine Hautfarbe, keinen Pass, kein Papier, keinen Stempel.“
    dienen der Unterstützung und Erklärung
    außerdem soll wirklich alles damit ausgesagt werden, er will nichts auslassen
Im Gegensatz zu Goebbels Reden, wird hier das Mittel der Rhetorischen Frage anders eingesetzt:
J. Gauck stellt diese Frage so, dass die Zuhörer selber nachdenken sollen. Außerdem sind bei ihm mehrere Antworten möglich. Er stellt die rhetorischen Fragen sehr offen.
Goebbels dagegen stellt die Fragen sehr geschlossen, so dass nur eine Antwort möglich ist.
Weitere Unterschiede liegen im Inhalt beider Reden:
Gauck versucht positive Sachen zu vermitteln. Er versucht nur in „die richtige Richtung zu lenken“, sagt aber nicht, was gemacht werden muss. Außerdem hat er eine ruhige, angenehme Art. Es existiert auch kein Feindbild in dieser Rede (er hinterfragt beispielsweise die NPD, aber stellt sie nicht als Feindbild dar) und er will das Beste für das Volk und für die Demokratie.
Goebbels dagegen sagt genau, was zu tun ist! Er manipuliert das Volk. Er stellt Feindbilder dar und spricht aggressiv.
Mit der Rede von Joachim Gauck haben wir unser Thema „Analyse politischer Reden“ abgeschlossen.

In der 2. Stunde haben wir das Thema „Exilliteratur“ begonnen.
(Wir sind in den DS-Raum gegangen.)

Zuerst bekam jeder drei Zettel. Wir sollten drei Gegenstände aufschreiben, die wir mitnehmen würden, wenn wir unser Land verlassen müssten (1). Wir bekamen dafür aber nicht viel Zeit. Dann sollten wir durch den Raum gehen und uns vorstellen, dass wir allein in einem fremden Land sind (2). Danach suchten wir uns ein Land aus, in das wir uns begeben würden, wenn wir aus unserem Land fliehen müssten (zur Auswahl standen Dänemark, Ungarn, Frankreich und Tschechien)(3). Nachdem wir uns ein Land aussuchten, sollten wir uns überlegen, wie wir uns dort vorstellen, wie wir nach einer Unterkunft fragen, wie wir um Hilfe bitten.
Dann bekamen wir noch einen Zettel, auf den sollten wir schreiben, was wir an unserem Land vermissen, wie wir uns fühlen so weit von Zuhause weg zu sein (4).
Zum Schluss werteten wir all diese Dinge aus.
(1):
  • Zahnbürste
  • Parfum
  • Decke
  • Kleidung
  • Nahrung
  • Getränke
  • wichtige Papiere
  • Fotos von Freunden und Familie
  • Geld (wurde am häufigsten genannt)
  • Radio
  • Landkarte

(2):
  • viele sagten, dass sie sich beobachtet vorkamen
    und fremd, außerdem unwohl
(3):
  • nur eine Person hatte sich das Land Ungarn ausgesucht
  • ansonsten war es verteilt auf die übrigen drei Länder

(4):
  • viele schrieben, dass sie die Heimat und die Angehörigen vermissen würden (und zählten spezielle Punkte auf)
    außerdem haben einige von Angst gesprochen
  • andere stellten sich Fragen

Nach dieser Auswertung (die ihr bestimmt noch weiter ergänzen könnt) haben wir zwei verschiedene Texte bekommen. Der eine war von Mascha Kaléko – „Emigranten Monolog“ und der andere von Bertolt Brecht – „Gedanken über die Dauer des Exils“.
Wir sollten diesen Text zunächst einmal lesen.



Freitag, 21.September 2012:

Wir haben die beiden Texte weiter besprochen.
Zunächst haben wir die Inhalte und Auffälligkeiten herausgearbeitet und die Texte mit unseren verglichen.
Der Text von M. Kaléko beschreibt das Heimweh, was sie fühlt. Außerdem handelt der Text von Trauer, die aufbricht, wenn sie an ihr Vaterland denkt.
Auffällig ist, dass sie einen chronologischen Ablauf beschreibt. Außerdem fällt deutlich auf, dass sie nicht von Heimat, sondern vom Vaterland spricht. Vermutlich ist sie distanziert und sieht das Land nicht mehr als Heimat. Vielleicht liegt das daran, dass Deutschland schon zerstört war und Hoffnungslosigkeit die Menschen bestimmte. Viele Deutsche glaubten an den Sieg des Krieges, doch sie verloren ihn. Die Bürger wurden „auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt“ und mit dem Verlust wurde auch die Illusion zerstört.
Vergleich mit unseren Texten: M. Kaléko ist im Gegensatz zu uns sehr distanziert, außerdem beschreibt sie ein Heimweh, aber sie weiß nicht genau wonach. Unsere Texte dagegen beschrieben zum Teil sehr genau, was wir vermissen würden.
Der zweite Text, von Bertolt Brecht ist in zwei Abschnitte unterteilt.
Im ersten Abschnitt, ist das Lyrische-Ich noch sehr hoffnungsvoll. Es glaubt an eine baldige Heimreise. Außerdem will das Lyrische-Ich keine Kontakte knüpfen, für sich allein leben. Es glaubt daran, dass die Gerechtigkeit siegen wird.
Im zweiten Abschnitt, wird deutlich, dass das Lyrisch-Ich nun doch länger im Exil ist, als es zuerst glaubte.
Brecht verwendet Metaphern: Kastanienbaum → der Baum der Lebens und das Wasser → Wasser des Lebens. Diese Metaphern stehen für einen Überlebenswillen.

Ich hoffe, ich habe nicht so viel vergessen.
Außerdem hoffe ich, dass ihr mit meinem Eintrag alle etwas anfangen könnt.

Jessica :)

Freitag, 14. September 2012


Deutsch-Blog  vom  10.09 – 14.09
Hallo ihr Lieben,
in meinem folgenden Beitrag, fasse ich die Thematik der letzten Tage zusammen.
Vielleicht erwähne ich ja Sachen, die ihr nicht mitbekommen habt und ergänzen könnt.

Dienstag:
1. Stunde:

Als erstes haben wir unsere Hausaufgaben (Analyse der politischen Rede von Goebbels)
gemeinsam besprochen. Ich möchte euch nochmal besonders auf die Erklärung von Frau Conradt aufmerksam machen.

- nicht beeinflussen lassen
- frühzeitig schon Manipulation durch Sprache entdecken und drauf eingehen
- Redestrategien benennen und erläutern
 
  Schluss: à - Beurteilung aus heutiger Sicht
 - Nicht schreiben, dass ihr die Rede „gut“ findet, sondern auf ihre Wirkung eingehen
                     - Möglichkeit: Erwähnen, dass sie zu damaliger Zeit vor dem (z.T. ausgewählten) Publikum wirksam war, und dabei gleichzeitig zeigen, dass ihr Euch von dem Inhalt und der Form distanziert

2. Stunde:

Wir wurden in 3er und 4er Gruppen aufgeteilt und mussten aus den 8 verschiedenen
Redeabschnitten (Rede: „Mitverantwortung aller Deutschen für die Wahrung der Menschenwürde“ von Richard von Weizsäcker, 1992), die komplette Rede von Weizsäcker zusammenstellen.
Anschließend sollten wir den Argumentationsgang des Autors herausarbeiten und es anschließend in eine hierarchisierende Gliederung bringen.

Ich zeige euch hier die Erarbeitung meiner Gruppe (Cassandra,Helün,Jessica,Fabienne)
(vielleicht könnt ihr ja was ergänzen)


1. Ansprache/ Beschreibung der problematischen Situationen
    ( Umstände à Rechtsextremismus)

·         Hetze gegen Fremde
·         Anschläge
·         Verwüstungen
·         Gewalt
·         Sorge um Deutschland (Zukunft)
·         Motivation, Aufbau à durch Gleichstellung

2. Appell an Verantwortungsgesellschaft

·         Gewaltmonopol ist notwendig
·         Vertrauen in die Stabilität ( der deutschen Demokratie)
·         Alle gehören zur Gemeinschaft
3. Die Würde des Menschen (absolut lebenswichtig)

·         „Der Mensch wird entrechtet, verfolgt, gedemütigt; […].“ (Z.51)
·         Alle sind gleich im Ergebnis
·         Würde ist Fundament aller Grundrechte

4. Achtung der Würde anderer

·         Abwiegen von Schuldbedürfnis
·         „Menschliche Aufgeschlossenheit […].“ (Z.79)

5. Rückblick auf den 2. Weltkrieg und die Zeit danach

·         Ziel: à friedliches Zusammenarbeiten (mit anderen Völkern)
            Gastliche Aufnahme von Fremden

6. Danksagung und Aufzählung von Pflichten

·         Dank: à Moskauer Reformen
                französischen, britischen und amerikanischen Freunden

·         Pflicht: à humaner Umgang mit Zuwanderern

7. Aufgaben des Staates

·         Gesetzeslücke schließen (bislang keine Rechtsregeln, nur Asyl)
·         Schutz des Asylrechts
·         Pflichten der Organe des Staates
Beispiel: Bezogen auf IG-Metaller und junge Unternehmer

8.

·         Medieneinfluss-/präsenz
·         Wiederholungen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ (Z.151)
                                „ Eine Verantwortungsgemeinschaft.“ (Z.158)
                                „ Unser Land, das uns am Herzen liegt.“ (Z.155)


Mittwoch:

Am Mittwoch haben wir an dem Argumentationsgang weiter gemacht und gemeinsam besprochen. Anschließend haben wir alle zusammen angefangen, die Rede von Richard Weizsäcker  mündlich zu analysieren. Wir haben herausgefunden, dass der Einleitungssatz:

„Warum haben wir uns heute hier versammelt ?“ Weil uns unser Land am Herzen liegt. (Z.9 f)

eine rhetorische Frage ist, auf die keine Antwort zu erwarten ist, die jedoch die Zielgruppe zum Nachdenken bewegt.
„Unser Land“
àsteht für die gesamte Nation (egal ob Asylbewerber, unsere Touristen, Fremde etc.)

„Und weil wir uns um Deutschland sorgen.“ (Z.10)
àDeutschland ist wie ein Kind, um das man sich sorgen/ kümmern muss
   (Vergleich: Wie sich Mutter um ihr Kind kümmert)

Die Einleitung wird abgeschlossen mit einer Bestandsaufnahme in Form einer Aufzählung zahlreicher Gewaltakte des letzten Jahres, die sich nicht nur gegen Ausländer, sondern auch gegen Behinderte und Schwache richten:

àdiese Aufzählung soll aufrütteln;
   er spielt die Gleichgültigkeit nicht runter, sondern bewegt die Leute zum Nachdenken
   & Handeln

„Es ist unser eigener demokratischer Staat“ (Z. 21)
àman kann von dem Staat nichts fördern, was man nicht bereit/ fähig ist, zu geben/leisten

„Das Gewaltmonopol des Staates ist notwendig. Aber es ist keine Wunderwaffe […]“ (Z. 24 f)
àder Staat besitzt das Recht und die Pflicht gegen Verstöße vorzugehen, aber er ist auf die Unterstützung aller angewiesen
  
Beispiel an der Polizei: àsie kann „schießen“, aber kein Konflikt alleine auflösen
                                       àFolge/ Ergebnis nur durch Hilfe und Bereitschaft aller Leute

(Beispiel von Frau Conradt)
„Das Vertrauen des Auslands in die Stabilität der Deutschen Demokratie“
àDemonstrationen schwächen nicht unser Ansehen im Ausland, sie stärken es. Sie sind ein Merkmal einer stabilen Demokratie. Bei dem gemeinsamen Demonstrieren sollte man weniger auf die Außenwirkung achten, sondern eher darauf, für sich eine innere Haltung zu gewinnen und durch die Gemeinsamkeit der Demonstranten zu verstärken.
Ich möchte Euch nochmal daran erinnern, dass wir uns für die Klausur zur Vorbereitung nochmal gründlich die Zitierregeln anschauen, damit wir in der Arbeit keine unnötigen Fehler machen. Falls ich etwas Wichtiges vergessen haben sollte, könnt ihr dies gerne noch ergänzen oder, falls ihr mit etwas nicht einverstanden seid, es korrigieren.

Ich hoffe das hat Euch nochmal geholfen, die Thematik der letzten Stunden etwas aufzufrischen.

Fabienne
J

Mittwoch, 12. September 2012

Eine Frage: wieso stellt keiner mehr was rein? Wir hatten doch diese Liste gemacht....

Juliane

Sonntag, 26. August 2012


Die Bücherverbrennung 1933

Datei:Bundesarchiv Bild 102-14597, Berlin, Opernplatz, Bücherverbrennung.jpg

 


 

Was genau ist das eigentlich?

Eine Bücherverbrennung ist die demonstrative Zerstörung von Büchern oder anderen Schriften durch Feuer. Diese Verbrennungen erfolgten meist an öffentlichen  Plätzen, wie zum Beispiel in Berlin am Opernplatz.

Die Bücherverbrennung erfolgte planmäßig. Sie betraf Autoren, die wegen ihrer moralischen, politischen oder religiösen Position mit der Auffassung der Nationalsozialisten nicht übereinstimmten. Diese Bücher wurden oft als blasphemisch, ketzerisch, unmoralisch, obszön, aufführerisch und hochverräterisch beschrieben. (Quelle: wikipedia)

Die Aktion richtete sich vor allem gegen die Dichter der literarischen Moderne (Neue Sachlichkeit), gegen Autoren, die einen neuen Frauentyp darstellten, Werke, die Kritik  an der kapitalistischen Gesellschaft übten sowie gegen pazifistische Literatur.

Beispiel-Autoren:  Helmut Donat, Johannes Ude, Kurt Hiller

All diese Werke entsprachen nicht dem Vorbild, das die Nationalsozialisten  für richtig hielten, denn sie waren der Meinung, Bücher sollten „ heroische“ Vorbilder enthalten und „Hingabe an Volk und Staat“ fördern und nicht über soziale Gegensätze oder über die Selbstverwirklichung der Frauen berichten.

Aus diesem Grund entwickelte man die sogenannte „schwarzen Liste“:

Auf dieser Liste waren Autoren und deren Werke verzeichnet, die eben genau gegen diese Vorstellung sprachen. Sie wurden von der Studentenschaft eingesammelt und waren somit für die Gesellschaft nicht mehr zugänglich.

Auf dieser Liste standen unter anderem Autoren wie: Karl Marx, Erich Kästner, Werner Hegemann, Heinrich Mann, Kurt Tucholsky, Egon Erwin Kisch, Sigmund Freud und noch viele weitere, denn die Liste wuchs stetig. (Quelle: Arbeitsblatt "Die Entstehung der schwarzen Listen")

Die meisten dieser Autoren hatten einen hohen Bekanntheitsgrad und setzten sich politisch, gesellschaftlich und künstlerisch ein. ( wikipedia )

Hier ein paar Arten von Werken und wie viele davon eingesammelt oder verbrannt wurden:

·         Schöne Literatur - 127 Schriftstellern und 4 Anthologien ( Sammlung von Gedichten, Sprüchen oder Prosastücken)

·         Geschichte – 51 Autoren und 4 Anthologien

·         Kunst – 8 Werke und 5 Monographien (Abhandlung über einen einzelnen Gegenstand oder Menschen)

·         Politik und Staatswissenschaften – 121 Namen und 5 Werke ohne Verfasser

·         Literaturgeschichte – 9 Verfassernamen

·         Religion, Philosophie, Pädagogik

Doch wie lief solch eine Bücherverbrennung denn ab?

In Berlin versammelte man sich schon ab 8 Uhr auf dem Platz des Geschehens. Um 9 Uhr wurde sich im Studentenhaus getroffen und die Fackeln verteilt, dann gingen die Studenten unter Begleitung einer Musikkapelle Richtung Oranienburger Tor, um die Feuerzeremonie abzuhalten.

Einen ähnlichen Ablauf, nur zu späteren Zeitpunkten, hatten die Veranstaltungen in München oder Nürnberg . Es wurden Reden und Propagandamärsche abgehalten. Eine von diesen Reden hielt der deutsche Propagandaminister Joseph Goebbels auf dem Opernplatz in Berlin.

Er schaffte es tatsächlich die Masse der Zuschauer und Teilnehmer zu begeistern, indem er mit ihnen sprach, als gehöre er dazu und ihnen Versprechungen gab, was alles neu und besser sein könne, wenn  sie diese Werke verbrennen würden. (Quelle: Arbeitsblatt "Goebbels Rede zur Bücherberbrennung")

Und wie reagierte die Bevölkerung auf das Verbrennen dieser, von Autoren mühsam geschrieben Büchern?

Alles in allem schien die Bevölkerung sehr begeistert von dieser Aktion gewesen zu sein, da alle ( fast alle ) Menschen aus fast jeder Bevölkerungsschicht hinzuströmen, berichtete die Presse, um sich diese Verbrennung anzusehen. Sie sangen Sturmlieder und waren an und sich sehr neugierig und interessiert.

Doch dachte auch jemand an die Autoren und deren Gefühle, als ihre Bücher verbrannt wurden? NEIN! Und wie diese darauf reagierten, möchte ich an den 2 Beispielen der Autoren Oskar Maria Graf und Ernst Toller erläutern. Außerdem beschreibe ich die Maßnahmen die gegen die jeweiligen Autoren eingeleitet wurden.

Oskar Maria Graf ( 1894-1967)

Aus Grafs Stellungnahme geht hervor, dass gegen ihn eine polizeiliche Ermittlung eingeleitet wurde und die Polizei eines Tages vor seiner Haustür stand. Doch, zu seinem Glück war Graf gerade nicht Zuhause, sondern in Wien.

Trotzdem beschlagnahmte die Polizei sämtliche Manuskripte, Bücher, Geschäftspapiere und Quellennachweismaterial sowie sein Hauptwerk „Wir sind Gefangene“. Statt die anderen Werke zu verbrennen, wurden Grafs Werke auf die „weiße Liste“ gesetzt und seine Bücher wurden sogar empfohlen.

Das Beschlagnahmen dieser Dinge hatte folgende Auswirkungen: „ […] mein Heim, meine Arbeit und  - was vielleicht am schlimmsten ist - meine heimatliche Erde verlassen müssen, um dem Konzentrationslager zu entkommen“ (Z. 10-13). Er hat also alles verloren.

Er flüchtete 1938 über Holland in die USA und ließ sich in New York nieder, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.

Gegen diese Maßnahme wehrt sich Graf in ironisch-satirischer Weise: Er fühlt sich missverstanden und möchte nicht in irgendeine Nähe mit nationalsozialistischen Positionen gebracht werden. Auf diesen Protest hin erreicht er tatsächlich, dass sein Gesamtwerk verboten wurde.

Ernst Toller ( 1893-1939)

In seinem Brief an Goebbels weist er auf die Maßnahmen gegen die Autoren hin:

Sie wurden verhaftet, getötet, aus dem Land gejagt, gequält und einfach schlecht behandelt, obwohl diese Positionen der „Freiheit“, der Menschlichkeit, der sozialen Gerechtigkeit“ (Z. 63 ff) verfolgen.

Ähnlich wie Graf wertet er die Verfolgung als eine „große Ehrung“ (Z. 69), da diese bestätigt, dass die Autoren auf der richtigen Seite, nämlich der Menschlichkeit, stehen.

Er wirft den Nationalsozialisten vor, dass sie  die deutsche Kultur zerstören, indem sie Autoren wie Heine auf den Scheiterhaufen werfen, aber setzt seine Überzeugung dagegen, dass die verfolgten Autoren sich nicht einschüchtern lassen werden, ihren Kampf gegen das Regime nicht aufgeben werden.

Wie andere Autoren auch floh Toller in die USA nach New York. Anders als behauptet, war sein Widerstandsgeist 1939  bereits zermürbt, er beging 1939 Selbstmord.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Autoren, die sich wehren konnten und es auch getan haben, zum Nachdenken angeregt haben, indem sie sich, wie Toller, mit einem öffentlichen Brief an die Gesellschaft richteten, somit deren Aufmerksamkeit erregten.

Beispiele, was im Exil unternommen wurde:

Veröffentlichungsmöglichkeiten

- Sehr begrenzte Leserschaft

- Auflagenschwache deutschsprachige oder in der Sprache des Gastlandes verfasste literarische

Zeitschriften

- Kaum Unterstützung von einheimischen Verlegern (Ausnahmen: Zürich und Amsterdam)

Exilorganisationen

- Sehr heterogene Gruppe von Emigranten; einzige Gemeinsamkeit: Opposition zum NS-Regime

- Plan einer breiten deutschen Volksfront gegen die Nazis scheiterte an Vielfalt der politischen

Ausrichtungen und Ideologien; Fehlen einer deutschen Exilregierung

- Intellektuellen-Clubs und Vereine vor allem in Prag und Paris

Formen, Themen und Motive der Exilliteratur

- Erzählprosa

  Deutschlandroman (Dokumentation, Reportage, Erlebnisbericht): z.B.

„Eine Jüdin erlebt das neue Deutschland“ (1934) von Lilli Körber,

„Der Kopflohn“ (1933) und „Die Rettung“ (1937) von Anna Seghers

  Exilroman: z.B. „Transit“ (1944) von Anna Seghers

  Historischer Roman: z.B. 2 „Henri IV“-Roman von Heinrich Mann

  Tagebuch: Dokumentation des Exilalltags

  Briefwechsel

  Politischer Roman (direkter oder indirekter Aufruf zu Protest gegen NS-Regime)

Quelle: http://www.nilsole.net/referate/exilliteratur-deutscher-autorinnen-und-autoren-1933-bis-1945/


Ich hoffe diese Informationen können euch helfen und mein Eintrag gefällt euch.
Wenn  fargen auftauchen oder Quellennachweise erfragt werden möchten dann kommentiert einfach.

Juliane