Montag, 24. September 2012

Deutsch-Blog vom 18.-21.9.


Zusammenfassung der Woche vom 18.September – 21.September:

Lieber Deutschkurs,
dieses mal werde ich die Woche vom 18.09. - 21.09. zusammenfassen. Ich hoffe ich vergesse nichts, falls ich etwas auslasse, bitte ich euch einfach etwas zu ergänzen.

Dienstag, 18.September 2012:

Wir haben unsere erste Leistungskurs-Deutsch-Klausur in diesem Semester geschrieben. Das Thema war eine Analyse einer politischen Rede aus dem Nationalsozialismus (einer Hitler-Rede).

Mittwoch, 19.September 2012:

Am Mittwoch haben wir uns zuerst über den zurzeit herrschenden Präsidentschaftswahlkampf in den USA unterhalten. Anlass war ein heimlich gedrehtes Video, in dem Romney sich abfällig über die Wähler äußert, die für seinen Rivalen, Obama, abstimmen. Er betitelt außerdem Menschen, die soziale Hilfe benötigen als „Sozialschmarotzer“.

Außerdem haben wir eine Rede von Joachim Gauck (vom 26.08.2012) gelesen und besprochen.
Der Bundespräsident hielt diese Rede bei der Gedenkfeier „Lichtenhagen bewegt sich“, anlässlich des 20. Jahrestages der fremdenfeindlichen Ausschreitungen.

Donnerstag, 20.September 2012:

An diesem Tag haben wir die Reden von J. Gauck ausgewertet und noch weiter besprochen.
Zuerst stellten wir uns die Frage, ob dies eine Rede zum Zweck von Propaganda sein, oder eine Rede zum Zweck der Aufklärung.
Um diese Frage zu beantworten, suchten wir zunächst die verwendeten Stilmittel und die Gründe für die Mittel.
Uns sind besonders die Rhetorischen Fragen und die Aufzählungen aufgefallen:
  • Rhetorische Fragen: Beispiel: S.1: „Wie konnte es soweit kommen, dass die Gejagten zusätzlich noch gedemütigt wurden durch Tausende Hände, die der Hetzjagd applaudierten und eine Pogromstimmung erzeugen?“
    dienen als Hinterfragung
  • Aufzählungen: Beispiel: S.3: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieser wertvollste Satz unseres Grundgesetzes bindet die Garantie der Menschenwürde an keine Bedingung, an keine Herkunft, keine Hautfarbe, keinen Pass, kein Papier, keinen Stempel.“
    dienen der Unterstützung und Erklärung
    außerdem soll wirklich alles damit ausgesagt werden, er will nichts auslassen
Im Gegensatz zu Goebbels Reden, wird hier das Mittel der Rhetorischen Frage anders eingesetzt:
J. Gauck stellt diese Frage so, dass die Zuhörer selber nachdenken sollen. Außerdem sind bei ihm mehrere Antworten möglich. Er stellt die rhetorischen Fragen sehr offen.
Goebbels dagegen stellt die Fragen sehr geschlossen, so dass nur eine Antwort möglich ist.
Weitere Unterschiede liegen im Inhalt beider Reden:
Gauck versucht positive Sachen zu vermitteln. Er versucht nur in „die richtige Richtung zu lenken“, sagt aber nicht, was gemacht werden muss. Außerdem hat er eine ruhige, angenehme Art. Es existiert auch kein Feindbild in dieser Rede (er hinterfragt beispielsweise die NPD, aber stellt sie nicht als Feindbild dar) und er will das Beste für das Volk und für die Demokratie.
Goebbels dagegen sagt genau, was zu tun ist! Er manipuliert das Volk. Er stellt Feindbilder dar und spricht aggressiv.
Mit der Rede von Joachim Gauck haben wir unser Thema „Analyse politischer Reden“ abgeschlossen.

In der 2. Stunde haben wir das Thema „Exilliteratur“ begonnen.
(Wir sind in den DS-Raum gegangen.)

Zuerst bekam jeder drei Zettel. Wir sollten drei Gegenstände aufschreiben, die wir mitnehmen würden, wenn wir unser Land verlassen müssten (1). Wir bekamen dafür aber nicht viel Zeit. Dann sollten wir durch den Raum gehen und uns vorstellen, dass wir allein in einem fremden Land sind (2). Danach suchten wir uns ein Land aus, in das wir uns begeben würden, wenn wir aus unserem Land fliehen müssten (zur Auswahl standen Dänemark, Ungarn, Frankreich und Tschechien)(3). Nachdem wir uns ein Land aussuchten, sollten wir uns überlegen, wie wir uns dort vorstellen, wie wir nach einer Unterkunft fragen, wie wir um Hilfe bitten.
Dann bekamen wir noch einen Zettel, auf den sollten wir schreiben, was wir an unserem Land vermissen, wie wir uns fühlen so weit von Zuhause weg zu sein (4).
Zum Schluss werteten wir all diese Dinge aus.
(1):
  • Zahnbürste
  • Parfum
  • Decke
  • Kleidung
  • Nahrung
  • Getränke
  • wichtige Papiere
  • Fotos von Freunden und Familie
  • Geld (wurde am häufigsten genannt)
  • Radio
  • Landkarte

(2):
  • viele sagten, dass sie sich beobachtet vorkamen
    und fremd, außerdem unwohl
(3):
  • nur eine Person hatte sich das Land Ungarn ausgesucht
  • ansonsten war es verteilt auf die übrigen drei Länder

(4):
  • viele schrieben, dass sie die Heimat und die Angehörigen vermissen würden (und zählten spezielle Punkte auf)
    außerdem haben einige von Angst gesprochen
  • andere stellten sich Fragen

Nach dieser Auswertung (die ihr bestimmt noch weiter ergänzen könnt) haben wir zwei verschiedene Texte bekommen. Der eine war von Mascha Kaléko – „Emigranten Monolog“ und der andere von Bertolt Brecht – „Gedanken über die Dauer des Exils“.
Wir sollten diesen Text zunächst einmal lesen.



Freitag, 21.September 2012:

Wir haben die beiden Texte weiter besprochen.
Zunächst haben wir die Inhalte und Auffälligkeiten herausgearbeitet und die Texte mit unseren verglichen.
Der Text von M. Kaléko beschreibt das Heimweh, was sie fühlt. Außerdem handelt der Text von Trauer, die aufbricht, wenn sie an ihr Vaterland denkt.
Auffällig ist, dass sie einen chronologischen Ablauf beschreibt. Außerdem fällt deutlich auf, dass sie nicht von Heimat, sondern vom Vaterland spricht. Vermutlich ist sie distanziert und sieht das Land nicht mehr als Heimat. Vielleicht liegt das daran, dass Deutschland schon zerstört war und Hoffnungslosigkeit die Menschen bestimmte. Viele Deutsche glaubten an den Sieg des Krieges, doch sie verloren ihn. Die Bürger wurden „auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt“ und mit dem Verlust wurde auch die Illusion zerstört.
Vergleich mit unseren Texten: M. Kaléko ist im Gegensatz zu uns sehr distanziert, außerdem beschreibt sie ein Heimweh, aber sie weiß nicht genau wonach. Unsere Texte dagegen beschrieben zum Teil sehr genau, was wir vermissen würden.
Der zweite Text, von Bertolt Brecht ist in zwei Abschnitte unterteilt.
Im ersten Abschnitt, ist das Lyrische-Ich noch sehr hoffnungsvoll. Es glaubt an eine baldige Heimreise. Außerdem will das Lyrische-Ich keine Kontakte knüpfen, für sich allein leben. Es glaubt daran, dass die Gerechtigkeit siegen wird.
Im zweiten Abschnitt, wird deutlich, dass das Lyrisch-Ich nun doch länger im Exil ist, als es zuerst glaubte.
Brecht verwendet Metaphern: Kastanienbaum → der Baum der Lebens und das Wasser → Wasser des Lebens. Diese Metaphern stehen für einen Überlebenswillen.

Ich hoffe, ich habe nicht so viel vergessen.
Außerdem hoffe ich, dass ihr mit meinem Eintrag alle etwas anfangen könnt.

Jessica :)

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